Beitrag by Katja Heinlein

Für die Decke solltest du bereits dicke Stoffe vernäht haben und etwas Grundwissen und Patchworkerfahrung mitbringen. Für Neulinge ist die Decke auch umsetzbar. Bitte verwende eine Jeansnadel. Wenn du Fleecestoffe verwendest und die Jeansnadel nicht greift, ginge auch eine Stretchnadel. Müsstest du ausprobieren. Es ist aber nicht so schwer, wie es auf dem ersten Blick den Anschein macht. Viel Erfolg beim Nacharbeiten.

Die Idee dazu kam mir, als ich für ein paar Straßenhunde einen Schlafplatz to go nähen wollte. Für die Liegefläche habe ich eine alte gelbe Decke genommen. Wenn du nichts Passendes im Haus hast, würde ich dir Baumwollfleece empfehlen. Etwas teurer als Polyester, aber dafür umweltfreundlicher. Für die Füllung habe ich einen alten Matratzenbezug genommen. Dafür ginge sicher auch ein ausgedientes Steppbett, ein dickes Badetuch oder eine Decke. Alternativ kannst du auch Volumenvlies kaufen. Für den Boden habe ich mich für einen wasserfesten Stoff entschieden, weil es ja für draußen sein soll und die Straßenhunde, wie ihre Halter auch, dem Wetter schutzlos ausgesetzt sind. Wenn du das nicht brauchst, kannst du auch nur einen festen Baumwollstoff verwenden, kommt vielleicht darauf an, für was genau du es verwenden möchtest. Ein bisschen Klett- und Gurtband (etwa 2 Meter) brauchst du. Das genaue Maß erfährst du im nächsten Abschnitt. 🙂

 

 

Zunächst schneidest du dir alle Stoffe in deiner Wunschgröße zu. Ich habe ca. 90×70 cm genommen. Du kannst aber jedes beliebige Maß nehmen. Wichtig ist, dass du deine Stoffe vorab einmal übereinanderlegst (im Bild links zu sehen). Zum einen kannst du damit prüfen, ob dir die Dicke ausreicht und zum anderen brauchst du den Umfang für das Gurtbandmaß. Das kannst du ganz einfach berechnen, indem du die mehrlagigen Stoffstücke einmal der Länge nach faltest (Bild unten links) und dann über die Breite zusammenrollst (Bild unten rechts). Anschließend gehst du mit dem Maßband einmal rum (Bild oben rechts). Da du zwei Gurtbänder benötigst, verdoppelst du die Summe und rechnest noch etwa 50 cm oben drauf für den Tragegurt. Bei meinen Beispiel ist der Umfang für ein Gurtband ca. 50 cm. Für den zweiten Gurtband benötige ich nochmal 50cm, was 100 cm in der Summe ausmacht. Plus der Lasche von ca. 50 cm sind es insgesamt 150 cm.

Nun nimmst du das Gurtband in der abgemessenen Länge und markierst dir die Mitte mit einer Klammer (siehe Bild). Die Mitte ist später der Griff. Je nachdem, wie lang dein Griff sein soll, faltest du das Gurtband (siehe gelber Pfeil im Bild links) nach innen. Ich bin nach Augenmaß gegangen, schätze aber, dass es nicht mehr als 15 cm von der Mitte aus gewesen war. Im mittigen Bild siehst du, wie das Gurtband nach innen gefaltet worden ist. Nun drehst du das Gurtband einmal um, so dass die gefaltete Seite oben aufliegt. Jetzt knickst du das Band über die Breite um 45 Grad nach unten (siehe Bild oben und unten rechts), steckst es an der Seite mit einer Klammer fest und drehst es wieder auf die andere Seite (mittiges Bild unten). Das Gleiche wiederholst du nun auf der anderen Seite der Mitte (Bild unten links).

Damit ich den Griff anbringen kann, habe ich den Stoff geviertelt. Dafür habe ich den Bodenstoff genommen und ihn zweimal gefaltet. Im Bild habe ich dir die Knicklinien mit weißen Linien angezeichnet. Den Stoff einfach einmal der Länge und einmal der Breite nach falten und vielleicht zwei Zentimeter vom gefalteten Rand den Griff anlegen und mit Stecknadeln auf der rechten Stoffseite fixieren. Wenn du den Stoff wieder auffaltest und der Griff etwas schief sein solltest, kannst du ihn noch korrigieren. Anschließend nähst du nur die äußeren Enden an, genau da, wo du das Band auch gefaltet hast. Dadurch entsteht in der Mitte der Griff. Danach nähst du den Klett mit der Flauschseite auf die Enden auf. Sie sollten etwa so lang sein, wie das Gurtband breit ist. Damit es gut hält, am besten gleich zwei Klettstreifen nebeneinander aufnähen.

Der Boden ist soweit fertig. Jetzt kannst du den Liegestoff mit dem Vlies zusammenbügeln oder mit einer Naht drumrum miteinander verbinden, je nachdem, was dir sinnvoller erscheint. Anschließend wird der Bodenstoff mit der Liegefläche (rechts auf rechts) zusammengelegt. Demzufolge ist auf der linken Seite der Bezugstoff zu sehen (siehe Bild), der die Liegefläche überdeckt. Die Gurtbandenden am besten rausgucken lassen und dort auch die Wendeöffnung legen. So wird das Wenden nicht so fummelig. Anschließend mit einem Geradstich, bis auf die Wendeöffnung, alle Lagen miteinander zusammennähen und den Stoff auf rechts falten. Die Wendeöffnung zunähen.

 

Nun faltest du die Decke einmal der Länge nach, wie am Anfang und rollst sie ein. Das Gurtband legst du einmal rum und bestimmst die Stelle, an dem du gleich noch die Klettseite annähen kannst. Links im Bild siehst du, wie das Gurtband umgelegt ist, rechts im Bild ist das Ende bereits mit einer Klammer auf die richtige Länge geknickt. Nicht abschneiden, sondern am besten das Klett rüberlegen und festnähen. 

Und schon ist die Decke to go fertig 🙂