by Katja Heinlein

Die ersten gezeichneten Strichmännchen sind kleine Kunstwerke für sich. Ich wollte schon immer mal eine Tasche mit Strichmännchen machen, nur leider fehlte mir der passende Nachwuchs dazu. Und selber malen fand ich irgendwie auch doof. Darum half mir eine Freundin aus und schickte mir ein paar Lieblingswerke ihres Sohnes.

Neben den Bildern habe ich noch zwei größere Jeansabschnitte, Webband, Patchworkstoff, Anhänger, Baumwollstoff, Gurtband, Schieber, Reißverschluss, zwei gestickte Einhörner (Motiv „patchy horses“ von Nadine Koch) und beidseitiges Klebevlies verwendet. 

Die Strichmännchen habe ich in Photoshop auf ein A4 Bild verteilt und auf Transferpapier für T-Shirts ausgedruckt. Da ich die Idee mochte, die Strichmännchen so zu belassen (wie auf Papier gemalt), habe ich sie auf weißen Stoff gebügelt. Für die Tasche schnitt ich noch zwei Jeansabschnitte großzügig aus. Falls du die Tasche von der Art her ähnlich nähen möchtest, gebe ich weiter unten die Größen an. Du solltest aber schon Näherfahrung mitbringen und im besten Fall auch schon Taschen genäht haben.

Zunächst habe ich meine Hosenteile schön bepatcht und am Ende auf eine Größe von 36,5 cm breit x 29,5cm lang zurechtgeschnitten (incl. 1cm Nahtzugabe). Für die Seitenteile habe ich mich für festen Baumwollstoff entschieden, 11cm breit x 29,5cm lang (incl. 1cm Nahtzugabe). Die Tragelaschen sind je 16x12cm (incl. 1cm Nahtzugabe). Diese habe ich einmal zusammengeklappt auf 16x6cm und mit einem Geradstich zusammengenäht. Auf rechts gedreht, die eine Seite durch einen Schieber gezogen und dann beide Stoffenden (über die 5cm) mittig am oberen Seitenteil nah am Rand mit dem ZickZackstich zusammengenäht.

Im nächsten Schritt habe ich die Seitenteile an die Jeansteile genäht. Allerdings habe ich die Nahtzugabe nicht mitgenäht, also 1cm oben und 1cm unten vom Rand unbenäht gelassen. Das vereinfacht mir das spätere Annähen des Bodens. Damit die Naht gut hält, habe ich mich für den dreifachen Geradstich entschieden. Auf dem Bild ist das Ergebnis ganz gut zu sehen.

Nun die beiden Teile (rechts auf rechts) aufeinanderlegen und, wie eben beschrieben, zusammennähen.

Für den Boden habe ich mir ein Bein aus einer olivfarbenen Jeans geschnitten und es auf 11cm x 36,5cm zugeschnitten (incl. Nahtzugabe v. 1cm).

Boden und Taschenteil habe ich mit dem Dreifach-Geradstich zusammengenäht, wieder ohne in die Nahtzugabe mit einzunähen.

Jetzt kommt der schwierige Teil. Für den Reißverschluss (RV) habe ich eine Cargohose auseinandergeschnitten. Da, wo man die Beinteile mit einem RV voneinander trennen kann. Alternativ kannst du dir auch schnell einen RV nähen, die Maße sollten am Ende (mit geschlossenen RV) 36,5x11cm betragen. Den RV beim Annähen etwas offen lassen, hilft dir später beim Wenden 🙂
Den RV habe ich mit der Taschenöffnung (rechte Seite liegt auf rechte Seite) mit Klammern befestigt (siehe Bild). So liegen lassen und das Innenfutter nähen.

Für das Innenfutter habe ich einen dünneren Baumwollstoff gewählt. Die Maße der Vorder- und Rückseite, den Seitenteilen plus Boden habe ich schon weiter oben erwähnt 🙂 Beim Zusammennähen ließ ich noch eine Wendeöffnung, breit genug, dass meine Hand durchpasste. Das Futter habe ich auf links gedreht und direkt an die soeben geklammerte Fläche draufgelegt und neu beklammert 😀

Nun einmal rundrum genäht. An den Ecken darauf geachtet, dass die Nahtzugabe nicht mit eingenäht wird. Am Besten eine Jeansnadel verwenden, da hat die Nähmaschine ganz schön zu tun. Mit der Hand bin ich durch die Wendeöffnung und den schon leicht geöffenten Reißverschluss geglitten und habe diesen komplett geöffnet. Die Jeanstasche konnte ich nun so ganz leicht greifen und durch den RV auf die rechte Seite stülpen. Zuerst kommt das Futter zum Vorschein (siehe Bild unten links). Was auch ganz praktisch ist, weil ich die Wendeöffnung ja noch schließen musste. Nun das Futter nach innen stecken, die Tasche nach außen (siehe Bild unten rechts), und durch die Schieber noch schnell den Gurt angebracht und fertig ist das gute Stück 🙂